Freitag, 17. März 2006

Die Macht des Gewöhnlichen

Was uns fehlt ist die Ruhe mal eine Sekunde auszuharren, nicht in hektik auszubrechen und uns am Alltäglichen zu erfreuen. Das ist auch der Grund, warum ich das Bild, was von Twoday für dieses Design vorgegeben hat, noch nicht geändert habe. Es ist Ein ganz gewöhnlicher See bei Sonnenuntergang. Es sieht wahrscheinlich an 2/3 aller Tage dort haargenau so aus. Und jemand der dort jeden abend von der Arbeit nach Hause kommt und diesen Weg nimmt, wird kaum beachten, was für eine Schönheit sich ihm offenbart. Sollte er jedoch stehen bleiben, um jedes Mal die gesamte Szenerie sich genau zu betrachten, so würde er die Schönheit erkennen. Egal, wie oft er sich dieses Bild anschauen würde, er würde an jedem Tag etwas neues, schönes daran entdecken. Doch wir nehmen uns die Zeit nicht dafür. Wie wunderbar ist eine Rose, wenn man sie aus der Nähe betrachtet. Wie schön ihre Blätter und ihre Form. Dann steigt der sanfte Duft in die Nase, doch wir beachten ihn nicht. Einfach, weil wir uns die Zeit dafür nicht nehmen. Anders machen es die Kinder. Sie staunen noch über jeden Regenbogen, freuen sich, eine Pusteblume zu sehen und könnten stundenlang kleinen Tieren zuschauen. Sie haben die Zeit, Kinder haben keine Verpflichtungen. Doch die Hektik machen wir uns selbst. In Satres Roman "Les jeux sont fait" machen sich die Toten über die Hektik und Eile der Lebenden lustig. Eine halbe Stunde eher zu Hause zu sein ist für viele Menschen ein Grund zu rasen, durch die Welt zu hetzen. Sie meinen sie wollen sich entspannen, wenn sie zu Hause sind. Tatsächlich sind sie aber noch viel gestresster. Man kann auch auf dem Weg irgendwohin entspannen. Wenn man in der Bahn ein Kind beobachtet, was seine Mutter anlächelt oder seine Rassel von allen Seite betrachtet. An der roten Ampel einfach mal in den Himmel zu schauen, anstatt nervös auf dem Gaspedal rumzuspielen. Dann kann die Entspannung auch schon früher beginnen und man steht der Welt so viel offener und interessierter Gegenüber.
Ich kann mich noch erinnnern, als ich ein kleines Kind war, war ich von Zirkusbesuchen und Zauberern vollkommen begeistert. Heute sitzen die Erwachsenen in der Vorstellung in grübeln darüber, wie der Trick funktioniert. Unser Verstand und unsere Vernunft nimmt uns die Möglichkeit wieder zu staunen.

Wir sollten uns ab und an die Zeit nehmen zu staunen. Und so dem Beispiel und den strahlenden Augen der kleinen Kinder zu folgen.

Donnerstag, 16. März 2006

Reizvoll und reizbar

Du da, ich hier. Kennen wir uns? Nein, eigentlich nicht. Es ist diese interessante Kennenlernphase, in der man sich noch freut, einfach so was von dem anderen zu hören. Es könnte mit uns was werden. Eine Freundschaft. Vielleicht auch mehr. Du bist klug und hast die gleichen Interessen und... du bist vergeben. Was solls. Immernoch Freundschaft möglich, außerdem bin ich was besonderes, vielleicht wird doch mehr.

Vielleicht reizt es mich auch nur, dich kennenzulernen, einfach weil du bist, wie du bist. Weil du so sein möchtest, wie du bist und es dir gelingt. Keine Schüchternheit, aber auch keine aufdringliche Person. Was macht dich so reizvoll? Dass du Stil hast? Wahrscheinlich. Du bist nicht die vollkommene Schönheit, aber trotzdem sexy. Vielleicht ist es das? Ich weiß es nicht und es ist nicht unwahrscheinlich, dass das Wissen darum den Reiz verschwinden lassen würde.

So oft ist es so, dass das Unerreichbare uns reizvoll erscheint und langweilig wird, wenn es greifbar wird. An diesem Punkt merkt man dann, ob's die Herausforderung war oder die Person an sich, die den Reiz ausgestrahlt hat. Bei mir ist es leider viel zu oft Erstes, was zutrifft.
Warum eigentlich? Hab mich schon oft gefragt, ob ich Beziehungsunfähig bin. Aber gibt es das überhaupt? Ich hab immerhin eine 2 Jahre haltende, glückliche Beziehung geführt, doch seitdem läuft bei mir nichts mehr richtig zusammen. Ich gucke, wie weit ich gehen kann, wie weit ich die Frauen bekomme und dann ist der Reiz verloren und sie interessieren mich nicht weiter. Dabei fehlt mir mal wieder eine ruhiges Element in meinem Leben. Einfach sagen zu können: "Ich gehe zu meiner Freundin, mal ein bisschen ausspannen" (und regelmäßiger Sex ist ja auch was nettes). Doch dann würde mir vielleicht das Flirten und das Einfach-mal-auf-die-Piste-gehen fehlen. Man sehnt sich immer nach dem, was man nicht bekommt. Obwohl es mir ja im Moment so nicht schlecht geht, glaube ich, dass es mir anders doch lieber wäre und ich eine vernünftige Beziehung mehr brauche, als das Singleleben grade - vor allem hält so wenig für ewig, dass auch das Singleleben wiederkommen wird.

Aber da man es nicht ändern kann, versuche ich mich weiter in diesem reizvollen Spiel.

Mittwoch, 15. März 2006

Erster Eintrag

Kaum ist die Überschrift geschrieben, schon hat man das erste Thema für eine schier unendliche Zahl von zu schreibenden Zeiel vor sich. Sicher, man kann's auch lassen. Die Frage, die sich einem jedoch stellt ist, wie viele Leute schon diese Überschrift für ihren ersten Eintrag verwendet haben. Ist der Mensch wirklich so einfach konzipiert oder liegt die Genialität einfach in der Einfachheit. Die Sprache wird heutzutage immer unpräziser, weil Leute glauben sich hinter Anglizismen oder möglichst wohlklingenden Formulierungen verstecken zu müssen. Dabei geht so oft das Verständnis verloren.

Versteht mich nicht falsch. Ich kann mir weniger Dinge vorstellen, die mehr von Intelligenz und Sprachkultur zeugen als gute Rhetorik und Wortgewandheit und gerade philosophische Texte zeigen, wie wichtig eine differenzierte Sprache ist. Jedoch scheinen sich heute so viele Menschen ihrer wahren sprachlichen Fähigkeiten nicht bewusst zu sein. Natürlich bin auch ich bzw. mein Deutsch nicht immer perfekt, doch was mich aufregt, ist der stete Versuch, so viele Fremdwörter wie möglich unterzubringen, die dann - mangels Wissens - grammatikalisch oder logisch vollkommen unangemessen sind.

Das ist der Aufreger meines heutigen Tages =)

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